In den ersten neun Monaten 2022 wurde am Hamburger Gewerbeimmobilien-Investmentmarkt ein Transaktionsvolumen von 3,55 Milliarden Euro erreicht (plus 77 Prozent gegenüber Vorjahreszeitraum). Mehr als die Hälfte des Transaktionsvolumens (rund 1,9 Milliarden Euro) entfällt auf Übernahmen und Beteiligungen wie beispielsweise die Übernahme von alstria office durch den kanadischen Vermögensverwalter Brookfield Properties im ersten Quartal oder die 25-Prozent-Beteiligung der Commerz Real am „Elbtower“ im dritten Quartal, berichtet die international tätige Immobilienberatung Cushman & Wakefield (C&W).
Mit 25 Prozent des Transaktionsvolumens lag der Schwerpunkt des Investment-Geschehens im laufenden Jahr bisher auf dem Teilmarkt Innenstadt. Dazu trugen vier Objekte aus dem alstria-Portfolio sowie der Verkauf des „Klöpperhauses“ im zweiten Quartal mit einem Wert von jeweils mehr als 100 Millionen Euro wesentlich bei.
Büroobjekte und Büroprojektentwicklungen waren mit einem Volumen von 2,2 Milliarden Euro bis zum Ende des dritten Quartals die dominierende Assetklasse. Dies entspricht einem Anteil von 62 Prozent am Investitionsvolumen. Zweitstärkste Anlageklasse waren mit rund 420 Millionen Euro und einem Anteil von zwölf Prozent Handelsimmobilien. Der schwache Vorjahreswert von 88 Millionen Euro wurde damit mehr als verdreifacht und auch der 5-Jahresdurchschnitt der jeweils ersten drei Quartale wurde um 54 Prozent übertroffen. Drittstärkste Anlageklasse waren mit rund 340 Millionen Euro und einem Anteil von zehn Prozent Logistik- und Industrieimmobilien. Damit wurde der hohe Vorjahreswert von rund 450 Millionen Euro zwar um 25 Prozent unterschritten, im Vergleich zum Fünf-Jahresschnitt der jeweils ersten neun Monate stellt das Ergebnis aber ein Plus von 87 Prozent dar.
Marc Rohrer, Head of Capital Markets und Niederlassungsleiter von Cushman & Wakefield in Hamburg, erläutert: „Lässt man Beteiligungen und Übernahmen einmal außer Acht, zeigte sich der Hamburger Investment-Markt bis Ende September weit weniger dynamisch als in den vergangenen Jahren. Nach wie vor erschweren die durch die Zinswende ausgelösten Unsicherheiten die Preisfindung. Wenn die EZB den Leitzins weiter erhöht, wovon wir ausgehen, wird auch das vierte Quartal von Unsicherheiten geprägt sein und ein Jahresendspurt im klassischen Sinne ausbleiben.“
Die Nettoanfangsrendite für erstklassige Büroimmobilien in den zentralen Lagen Hamburgs ist im Vorjahresvergleich um 35 Basispunkte auf 3,15 Prozent gestiegen. Im vierten Quartal ist nicht mit einer Entspannung auf den Finanzmärkten zu rechnen, weshalb von weiter ansteigenden Spitzenrenditen für Büroimmobilien auszugehen ist.
Die Spitzenrendite für 1-A-Einzelhandelsimmobilien beträgt aktuell 3,70 Prozent. Sie ist im Vergleich zum Vorquartal um 10 Basispunkte gestiegen, liegt aber im Vorjahresvergleich 5 Basispunkte niedriger. Für erstklassige Logistikimmobilien notiert die Spitzenrendite bei 3,60 Prozent, was im Vergleich zum dritten Quartal 2021 einem Anstieg um 50 Basispunkte entspricht. (DFPA/JF1)
Cushman & Wakefield, Inc. ist ein internationales Immobilienberatungsunternehmen mit Sitz in New York. Das 1917 gegründete Unternehmen beschäftigt mehr als 50.000 Mitarbeiter in weltweit über 60 Ländern. In Deutschland ist das börsennotierte Unternehmen mit Niederlassungen in Berlin, Düsseldorf, Frankfurt, Hamburg, Leipzig und München vertreten.